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Afrika Bulletin 166: "Die Schuldenfalle"
Ende der 1990er Jahre wurden unter der HIPC-Initiative „hochverarmten“ Ländern die Schulden erlassen – dies war die Basis dafür, dass sie neue Darlehen aufnehmen konnten. Mit der Aussicht auf einen Rohstoffboom kamen vielerorts vermehrt private Geldgeber zum Zug. Heute stehen mehrere Länder vor einer neuen Schuldenkrise – nicht zuletzt aufgrund unlauterer Finanzbewegungen.
Editorial
Elísio Macamo
Erhöhter Kapitalfluss in Richtung Afrika
Gefahr einer neuen Schuldenkrise
Steigende Schuldenindikatoren weisen auf die wachsende Verschuldung einer grösser werdenden Gruppe von afrikanischen Ländern hin. Kristina Rehbein und Jürgen Kaiser zeichnen die Gründe für diese beunruhigende Entwicklung nach.
Soziale und politische Konsequenzen der Verschuldung
Das fordert die Zivilgesellschaft von den Geberstaaten
Ein Jahrzehnt nach der weltweiten Bewegung für Schuldenstreichung sehen sich viele afrikanische Länder erneut mit Schuldenproblemen konfrontiert. Tirivangani Mutazu von Afrodad beschreibt die Mechanismen des internationalen Finanzsystems, die dies bewirken, und weist auf die Unterschiede zu früheren Schuldenkrisen hin. Um zukünftige Schuldenkrisen zu vermeiden, fordert Afrodad eine Reform der globalen Finanzarchitektur, die sowohl Kreditgeber wie Kreditnehmer in die Pflicht nehmen soll.
Das Wasser fliesst bergwärts
Unlautere Finanzbewegungen machen es möglich
Über Schulden wird viel geschrieben. Seltener thematisiert werden die Geldströme, die nach Massgaben aus dem Süden in den Norden fliessen, die zwischen reichen Ländern gelten. Vieles davon ist nur halblegal oder illegal. Die Schweiz spielt dabei keine unbedeutende Rolle. Bruno Gurtner fasst zusammen, was über diese «Illicit Financial Flows» bekannt ist und was bislang dagegen getan wird.
Mozambique: Ein Land unter dem Ressourcenfluch
Hat die Credit Suisse illegitime Kredite vergeben ?
Am Parlament vorbei hat die mozambikanische Regierung mit Krediten für 2,3 Milliarden US-Dollar ihr Land auf Jahre hinaus verschuldet. Kreditgeber für die illegitimen Schulden war u. a. die Credit Suisse. Wie es dazu kommen konnte, und was das für das Land am Indischen Ozean im Einzelnen bedeutet, beleuchtet der Beitrag von Jürgen Kaiser. In Afrika-Bulletin Nr. 155 und 165 haben wir uns bereits mit den Folgen des erwarteten Rohstoff-Booms in Mozambique auseinandergesetzt.
Afrika in Kürze
Eine Übersicht über aktuelle Themen
Gertrud Baud, Susy Greuter und Hans-Ulrich Stauffer
Der Kampf ums Saatgut
Profit oder Ernährungssouveränität ?
Anhand seiner Erfahrungen in Zambia begab sich Markus Schär auf eine Recherche zu den Hintergründen einer verfehlten Agrarpolitik, die den afrikanischen Bauern und Bäuerinnen – wie zuvor auf anderen Kontinenten – die Möglichkeit für eine selbsttätige Weiterentwicklung der eigenen Produktionsbasis raubt. Der Artikel fasst die facettenreichen Angriffsstrategien der multinationalen Agrarkonzerne zusammen und bringt sie gesellschaftstheoretisch auf den Punkt.
Literatur und Musik. Besprechungen von Neuerscheinungen
Mit Beiträgen von Beatrice Felber, Elisa Fuchs, Hans-Ulrich Stauffer und Pius Frey
Eritrea – der zweite Blick
Susy Greuter stellt das neue Buch von Hans-Ulrich Stauffer vor.
Das Afrika-Bulletin erscheint vierteljährlich. Ein Abonnement kostet CHF 30.-/EUR 30.-, ein Gönner-Abonnement CHF 50.-/EUR 40.-, respektive es ist im Mitgliederbeitrag des Afrika-Komitees enthalten (info@clutterafrikakomitee.ch).