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Afrika-Bulletin Nr. 177: Überbleben in Zeiten der Krise
Mit dieser Nummer des Afrika-Bulletins wollen wir erkunden, wie es die Menschen im prekären wirtschaftlichen und sozialen Umfeld vieler afrikanischer Länder bewerkstelligen, das Überleben ihrer Familien zu sichern.
An konkreten Beispielen wollen wir aufzeigen, welche Strategien Menschen anwenden, wenn der Staat keine verlässlichen Rahmenbedingungen schafft, wenn es keine soziale Absicherung, keine Gesundheitsversorgung mehr gibt und Unsicherheit die einzige Konstante darstellt. Und: wie nachhaltig die gewählten Strategien sind, ob sie mehr sind als unmittelbare Überlebenssicherung. Ebenfalls mit einem Fallbeispiel beleuchtet wird der Umgang von Staaten mit aussergewöhnlichen wirtschaftlichen Herausforderungen.
Überweisungen der afrikanischen Diaspora
Das Geschenk der Liebe in der globalen Grossfamilie
Wer verstehen will, wie es die Bevölkerungen krisengeschüttelter Länder schaffen, sich und ihre Familien einigermassen durchzubringen, darf die Rolle der Diaspora nicht ausser Acht lassen. Die Überweisungen, die Afrikanerinnen und Afrikaner ihren zu Hause gebliebenen Familienmitgliedern zukommen lassen, mildern die durch die Benachteiligung im globalen Weltwirtschaftssystem geschaffene Not massgeblich. Elísio Macamo verweist in seinem Beitrag auf den unglaublichen Umfang dieser Zahlungen und zeigt auf, wie das System selbst daraus noch Profit zu ziehen weiss.
Leben und überleben in Gao (Mali) in Krisenzeiten
Die Grenzegion Liptako-Gourma ist abgeschnitten
Nicht erst seit 2012 hat sich das Leben im Sahel verdüstert: Seine schubweise Austrocknung war kein Hirngespinst von Entwicklungsagenturen, sondern eine Realität, welche die politische Krise förderte. Die «Drei-Grenzen-Region» Liptako-Gourma zwischen Niger, Burkina Faso und Mali ist Brennpunkt terroristischer Anschläge durch verschiedenste bewaffenete Gruppen. Gao, die grösste Stadt im Norden Malis ist darin gefangen, wie Mohomodou Houssouba eindringlich schildert.
Überleben in Zimbabwe nach 2017
Vielfältige legale und weniger legale Strategien
Zimbabwe wird seit vielen Jahren von Krisen geschüttelt. Seit dem Rücktritt von Robert Mugabe hat die Regierung im Zuge von Austeritätsmassnahmen zudem mehr und mehr Sozialleistungen abgebaut. Manase Chiweshe stellt Überlebensstrategien der Bevölkerung im städtischen wie im ländlichen Raum vor, die neben legalen auch illegale Aktivitäten umfassen. Er konzentriert sich dabei auf die Zeit nach 2017.
Angola unter Lourenço
Zwischen Hoffnung und Krise
Mit was für Problemen sehen sich afrikanische Regierungen in krisenhaften Situationen konfrontiert? Dieser Frage geht Jon Schubert am Beispiel von Angola nach, dessen Regierung mannigfaltigen Herausforderungen gegenübersteht und mit Zwängen verschiedener Art umgehen muss.
Afrika in Kürze
Ein Überblick zu aktuellen Themen
Mit Beiträgen von Susy Greuter und Gertrud Baud
Sechs afrikanische Staatspräsidenten rütteln an den Ketten
«Dakar-Consensus» gegen «Washington Consensus»
Sechs Dekaden mit vollmundigen Versprechungen und bitteren Enttäuschungen scheinen endlich zu bewirken, dass die Langzeit-Manipulierten auf eine «evidence based» Betrachtung ihrer Situation setzen. Die Existenz einer hoffnungsbefrachteten Alternative, der Vereinigung der fünf Schwellenstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS), dürfte diesen Mut beflügelt haben, vermutet Georges Hallermayer.
Literatur und Musik
Buch- und CD-Besprechungen
Mit Beiträgen von Pius Frey, Elisa Fuchs, Barbara Müller und Hans-Ulrich Stauffer
Rückschau
Südafrika: Stimmen von der Basis