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Feya Faku (6. Juni 1962-23. Juni 2025)

Feya Faku at the bird's eye jazz club in May 2023, picture by Paul Argast.

Völlig unerwartet ist am Morgen des 23. Juni 2025 Feya Faku hier in Basel verstorben. Der südafrikanische Jazzmusiker war über eine langjährige Zusammenarbeit mit Basel verbunden.

Feya Faku wäre diese Woche jeden Abend auf der bird’s eye Bühne gestanden. Mit dem Jazz-Club war er seit 2004 verbunden, als er erstmals mit dem Bheki Mseleku Quintet hier auftrat. In der Folge war er im Frühjahr 2006 Artist in Residence und trat mit dem damals gegründeten Swiss South African Jazz Quintet und dem Feya Faku Quintet wiederholt in der Schweiz und Südafrika auf. Wir haben einen grossartigen Musiker und Freund verloren.

Feya Faku gehört über seinen Tod hinaus zu den prägenden Stimmen in der Jazzszene Südafrikas. Geboren im Township New Brighton bei Gqeberha/Port Elizabeth erhielt er seine Ausbildung zunächst auf der Bühne bei den Jazzgrössen des Eastern Cape – Ezra Ngcukana, George Tyefumani, Winston Mankunku und vielen anderen, dann folgte eine formale Ausbildung und schon bald war er mit allen damaligen Grössen zu hören. In Basel trat er erstmals mit Abdullah Ibrahim und Sathima Bea Benjamin 1995 im Rahmen des Festivals Musik der Welt in Basel auf. Am 2. April 2004 betrat er das erste Mal die Bühne des bird’s eye jazz clubs mit dem Bheki Mseleku Quintet und schon 2006 kehrte er, unterstützt durch Pro Helvetia , als Artist in Residence zurück und tourte mit dem Swiss South African Jazz Quintet (Andy Scherrer, Colin Vallon, Stephan Kurmann, Makaya Ntshoko, und als Gast Siya Makuzeni). 2007 tourte die Band in Südafrika, jetzt mit Domenic Landolf am Tenor. Es war der Beginn einer äusserst herzlichen, gleichermassen respekt- und liebevollen Zusammenarbeit und  Freundschaft mit Musikern in der Schweiz. Dabei entstanden fünf Alben, die allesamt hier in Basel aufgenommen wurden. Zunächst das Album Hope and Honour (2008, Domenic Landolf, Colin Vallon, Fabian Gisler und Norbert Pfammatter), dann Le Ngoma (2013 Domenic Landolf, Jean-Paul Brodbeck, Fabian Gisler und Dominic Egli) – ein Tribut an die Grössen des südafrikanischen Jazz, die Faku geprägt hatten.

Nach einer Serie von Schicksalsschlägen und mit angeschlagener Gesundheit verbrachte Feya Faku 2021 gut drei Monate in Basel und konnte sich nach einer Gesichtslähmung soweit erholen, dass er zu seinem 60ten Geburtstag mit David Virelles und Fabian Gisler die Trio CD Impilo im bird’s eye jazz club aufnahm, mit dem er sich für seine wiedererlangte Gesundheit bedankte. Dazu erfolgte der Live-Mitschnitt Feya Faku Sextet live at the bird’s eye (mit Keenan Ahrends, Domenic Landolf, Jean-Paul Brodbeck, Fabian Gisler und Dominic Egli. Dieser Gastaufenthalt und die Alben legten die Basis für sein Comeback. Im Januar 2024 spielte er in Basel sein letztes Album Inkumbulo ein (Domenic Landolf, Bokani Dyer, Fabian Gisler, Sphelelo Mazibuko), mit dem er nicht nur seine persönliche 20jährige gemeinsame Reise mit seinen Mitmusikern und Freunden in der Schweiz feierte, sondern auch den gesamten Austausch zwischen den Jazzszenen Südafrikas und der Schweiz, die ausgehend vom the bird’s eye jazz club und dem Zentrum für Afrikastudien der Universität Basel entstanden ist und der immer weitere Kreise zieht. Ein Beispiel davon ist die von Schlagzeuger Dominic Egli gegründete Band «Plurism», von der Feya Faku ein wesentlicher Teil war.

Feya Faku wird mit seinen Kompositionen, die er 2019 im Le Ngoma – the Feya Faku Songbook veröffentlichte noch Generationen von Musikern prägen. Wir sind dankbar für seine Musik und Freundschaft und froh, dass wir ihn auf seinem Weg begleiten durften, der jetzt viel zu früh aber zu einem Zeitpunkt und an einem Ort geendet hat, die von grosser Harmonie und Glück geprägt waren.

Die Nachricht über den Tod des legendären Musikers, der national verehrt wird, ist wie eine Bombe in Südafrika eingeschlagen – kaum eine Woche nach dem der Tod des Schlagzeugers Louis Moholo  verkündet worden war.

Zu den Konzerten

Die Band hat beschlossen den verstorbenen Mitmusiker zu ehren, indem sie die Konzerte vom 24.-28. September im Jazz Club the bird's eye wie vorgesehen spielt. Die Stimme Feya Fakus wird nicht ersetzt. Er wird in der Musik und im Geiste präsent sein.

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