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Nachwuchspreis der Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften für Frida Lyonga
Der diesjährige Nachwuchspreis Bronze der Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) geht an Frida Lyonga, Doktorandin am Departement Gesellschaftswissenschaften der Universität Basel.
Im prämierten Aufsatz «How Context Matters: Change and Persistence of Homophobic Attitudes among Cameroonian Migrants in Switzerland» untersucht die Soziologin Frida Lyonga wie sich die Einstellungen von Kamerunern und Kamerunerinnen zu Homosexualität verändern, nachdem sie in die Schweiz migriert sind. Soziale Einstellungen sind in der Soziologie ein etabliertes Forschungsfeld; über den Einfluss der Diasporaerfahrung auf die Haltung gegenüber Homosexualität weiss man allerdings noch wenig.
Die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) zeichnet jedes Jahr drei herausragende wissenschaftliche Aufsätze junger Forscherinnen und Forscher mit dem Nachwuchspreis aus. Die zehnköpfige Jury wählt die Preisträgerinnen und Preisträgerin in einem dreistufigen Evaluationsverfahren aus. Die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten insgesamt 18 000 Franken.
Würdigung der Jury
«Frida Lyonga’s Studie zeigt, wie sich Einstellungen zur Homosexualität in Abhängigkeit von Kontexten stabilisieren oder verändern. So zeigt die Studie nicht nur, dass Kamerunerinnen und Kameruner mit Migrationshintergrund in der Schweiz deutlich weniger homophob sind als Kamerunerinnen und Kameruner, die in ihrem Heimatland leben. Indem sie die Kontextabhängigkeit von Einstellungen verdeutlicht, widerlegt die Studie auch existierende kulturelle Stereotypen, die von einer grundlegenden Andersartigkeit von Kulturen ausgehen. Die Arbeit bietet so eine differenzierte, kritische Sichtweise ohne koloniale Färbung. Die Autorin zeigte grossen Mut und persönliches Engagement unter schwierigsten Forschungsbedingungen zu einem gesellschaftlich relevanten Thema. » (Auszug aus dem Protokoll der Jury)