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In den Strassen von Khartum und der Umgebung sind überall Frauen anzutreffen, die in Eingängen von Geschäften, hinter Gebäuden, in schmalen Gassen oder unter Bäumen Tee verkaufen. Erkennbar an ihren provisorischen, mobilen Cafés sind die “Tea Ladies of Sudan” oft Geflüchtete aus benachbarten, vom Krieg zerrütteten Ländern oder Frauen, die geschieden oder verwitwet sind. Aufgrund des mangelnden Zugangs zu Bildung müssen sie die Rolle der Ernährerinnen übernehmen, um ihre Kinder und Familien finanziell zu unterstützen. Und genauso wie Tee und Kaffee ein Fundament der sudanesischen Kultur sind, so sind auch die Tee Ladies ein zentraler Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens im Sudan.

Angesichts der wirtschaftlichen Instabilität, der staatlichen Korruption und der vielschichtigen strukturellen Benachteiligung von Frauen im Sudan sind die Mehrheit der Tea Ladies mit mehrfachen Notlagen konfrontiert. Als die Regierung das Geschäft der Tea Ladies bedroht hat, entstand ein informeller Aktivismus, sodass eine kleine Gewerkschaft zum Schutz der Frauen gegründet werden konnte. Doch die Ungleichheiten in der Gesellschaft und die eigenen täglichen Notlagen bieten kaum Chancen auf Sicherheit und sozialen Aufstieg.

“The Tea Ladies of Sudan” von der bildenden Künstlerin Ebti Nabag porträtiert die vielfältigen Identitäten und die Widerstandsfähigkeit dieser Frauen: Mütter, Töchter, Betreuerinnen, Ernährerinnen, Gemeindemitglieder, Aktivistinnen und Überlebende.