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Jocelyne Saab (1948-2019) war eine der aktivsten unabhängigen Filmemacherinnen der arabischen Welt. Inspiriert von ihrer Sorge über den aufkommenden Fundamentalismus in Ägypten drehte Saab ihren Spielfilm "Dunia, Do Not Kiss Me On The Eyes" (2005), der bei seiner Veröffentlichung einen Skandal auslöste: Dunia ist eine Meditation über weibliches Begehren, ein notorisches Tabuthema in der arabischen Welt, insbesondere in der ägyptischen Gesellschaft, in welcher der Film spielt. Angetrieben von der kraftvollen Erotik der arabischen Poesie und Musik, erzählt der Film von Liebe und Begehren durch die Erfahrung einer jungen Frau, die traditionell und streng erzogen wird. Der Film schildert das Trauma, das die Genitalverstümmelung bei Frauen hervorruft. Im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Herrschaft bietet Saabs Werk eine andere Perspektive auf die Dynamik der Kämpfe in den arabischen Ländern, über die sie immer mit grossem Engagement berichtet hat.

Im Rahmen des Festivals Culturescapes Sahara 2025.