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Muttenzerweg | Basel 4052
Veranstalter:
Kaschemme Basel
Konzert: Onom Agemo and the Disco Jumpers feat. Ahmed Ag Kaedy
Diese Begegnung ist ein Unikat: Das Berliner Quintett Onom Agemo & The Disco Jumpers setzt seine klangvolle musikalische Reise mit dem Sänger, Gitarristen und Songschreiber Ahmed Ag Kaedy aus Mali fort. Das neue Programm „Common Stars“ präsentiert erstmals Stücke, die in den vergangenen Monaten gemeinsam komponiert wurden. Ergänzt wird das Repertoire durch Songs des Albums „Tartit - Unity“, das am 1. Juli 2022 von Agogo Records veröffentlicht wird.
Ahmed Ag Kaedy, der Musiker vom Nomaden-Volk der Kel Tamasheq (in Europa bekannt als Tuareg), und die Band bringen ganz eigene musikalische Perspektiven in ihre faszinierende Kooperation ein. Hier der traditionelle Wüsten-Blues und -Rock der Südsahara, bekannt durch Bands wie Tinariwen und Tamikrest, den Ahmed Ag Kaedy seit 2007 mit seiner Gruppe Amanar de Kidal erfolgreich auf internationale Bühnen bringt. Dort ein Quintett von Musikern mit Verwurzelung im Jazz und einem erklärten Faible für Grenzüberschreitungen. Bereits vor dem Zusammenspiel mit Ag Kaedy zeigte Omon Agemo ein profundes Wissen über Musik aus Nordafrika, etwa Trance-Rhythmen und -Melodien marokkanischer Gnawa-Bruderschaften.
Gemeinsam eröffnen Onom Agemo und Ahmed Ag Kaedy dem Sahara-Rock neue Horizonte. Im Zentrum stehen Ag Kaedys eindringlich-kehliger Gesang, seine mal rhythmisch-gesprochenen Phrasierungen, mal insistierenden Melodien, sowie die charakteristisch staubtrockenen Gitarrenriffs und -linien seiner E-Gitarre. Zuweilen suggeriert Kaedys Rhythmik das unbeirrte Vorwärtsstreben einer Karawane, unterstützt oder auch angespornt vom agilen Drummer Bernd Oezsevim und Kalle Enkelmanns pulsierendem Bass.
Für den singulären, zwischen erdigen und spacigen Tönen, Psychedelic und Freiheitsdrang changierenden Sound sorgen die weiteren Musiker. Markant-heisere Rufe von Johannes Schleiermachers Tenor-Saxophon und Jörg Hochapfels eigenwillige Synthi- oder Orgel-Sounds hat man im Wüstenrock-Kontext so noch nie gehört; flirrende Flöten und zwitschernde Electronica über hypnotische Grooves erzeugen Trance-Atmosphäre. Gitarrist Kalle Zeier spielt eindrückliche Duette mit Ag Kaedy und fiebrige Improvisationen. Betörende Dialoge zwischen Sänger und Band, zwischen scharfkantigen Saxophon-Einwürfen und Orgel heizen die Stimmung weiter an.
Ahmed Ag Kaedy, Jahrgang 1979, absolvierte wie viele Kel Tamasheq eine militärische Ausbildung, wechselte aber bald vom bewaffneten zum künstlerischen Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit. Die Tragik seines Volkes, erst vom Staat Mali unterdrückt, dann von Islamisten terrorisiert zu werden, bestimmte auch Ag Kaedys Leben. Bedroht von Dschihadisten, emigrierte er aus der heimatlichen Umgebung von Kidal zunächst nach Niger, später nach Bamako. Erfahrungen, die bis heute seine engagierten, politisch bewussten, gleichermaßen poetischen wie dringlichen Songtexte prägen, in denen Kaedy für Verständigung und Selbstbestimmung plädiert. Seine Band Amanar erlangte erst national (Auszeichnung als beste neue Band beim Festival au Desert 2010), dann auch mit Tourneen durch Europa Bekanntheit. 2018 kam Ag Kaedy für die Premiere des Filmes „Mali Blues“, in dem er eine zentrale Rolle spielt, nach Berlin. Wenig später begann die Zusammenarbeit mit Onom Agemo, die zu mehreren Konzerten (u.a. Kopenhagen Jazz Festival) und der Single „Onin Okalan“ (auf Deutsch: Bewusstwerdung) bei Agogo Records führte.
Onom Agemo & The Disco Jumpers, 2013 von Johannes Schleiermacher gegründet, hat bislang drei Alben veröffentlicht. Die Band wurde bereits von verschiedenen internationalen Festivals eingeladen und pflegt einen regen transkulturellen Austausch mit außereuropäischen Musikern, etwa dem Ismael Orchestra aus Meknes (Marokko), Asmâa Hamzaoui, Khalid Sansi und Khalil Mounji aus Casablanca (Marokko). Ihr jüngstes Album, „Magic Polaroid“, präsentiert die Zusammenarbeit mit der dänisch-mozambikanischen Sängerin Natalie Greffel.
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