Veranstaltungen

10 Feb 2023
20:00  - 22:00

Reithalle

Veranstalter:
Kaserne Basel

Öffentliche Veranstaltung

Nadia Beugré: "L'Homme rare"

Nadia Beugré ist eine der zentralen Figuren im zeitgenössischen Tanz Westafrikas.

Tanzperformance L'homme rare

Auch wenn Themen rund um Geschlechteridentitäten in Nadia Beugrés künstlerischen Arbeiten schon immer eine wichtige Rolle gespielt haben, geht die französisch-ivorische Choreografin es in L'Homme rare noch direkter an. Die Wahrnehmung von männlichen und weiblichen Körperattributen wird völlig durcheinandergebracht, wenn die fünf Tänzer ihren schwungvollen Gang und ihre geschmeidigen Bewegungen aus der Hüfte ausführen. Die Choreografie ist von Tanztechniken und -stilen inspiriert, die vor allem das Becken und das Gesäss nutzen während die Gesichter der Tänzer im Verborgenen bleiben. Es entsteht ein Spiel, das die Wahrnehmung von Gender gänzlich in Frage stellt und die Zuschauenden ihrem Voyeurismus ausliefert. Mit Verweisen auf Sklavenmärkte der Elfenbeinküste wird L'Homme rare gleichzeitig zu einer Reflexion über die Geschichte des europäischen Blicks auf Schwarze Körper und dessen Fortbestehen heute.

Nadia Beugré wurde 1981 in der Elfenbeinküste geboren. Sie wurde zuerst in traditionellem Tanz ausgebildet und dann Gründungsmitglied des bahnbrechenden, nur aus Frauen bestehenden Ensembles TchéTché von Béatrice Kombé, mit dem sie durch Afrika, Europa und Nordamerika tourte. Später widmete sie sich dem modernen Tanz und nahm Choreographieunterricht bei Germaine Acogny in Senegal sowie am Centre Choréographique National de Montpellier. Bald brachte sie eigene Produktionen auf die Bühne, tanzt aber auch in Arbeiten von anderen Choreograf*innen, z. B. bei Seydou Boro, Alain Buffard, Dorothée Munyaneza, Boris Charmatz und Robyn Orlin. Nadia Beugré ist Residenzkünstlerin an der Briqueterie CDCN du Val-de-Marne und am ICI CCN in Montpellier.

Alternativdatum: 11.02.2023


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