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Susanne Kuß: Die großen deutschen Kolonialkriege
Prof. Dr. Susanne Kuß (Pädagogische Hochschule Freiburg, Institut für Politik- und Geschichtswissenschaft)
Um Ruhe und Ordnung in seinen afrikanischen Kolonien herzustellen, führte das deutsche Kaiserreich zwei „große“ Kolonialkriege: einen in Deutsch-Südwestafrika (1904-07), den anderen in Deutsch-Ostafrika (1905-08). Die militärische Gewalt richtete sich äußerst brutal gegen die einheimische Bevölkerung, doch nur der Krieg in Deutsch-Südwestafrika eskalierte in einen Völkermord. Nachdem der Begriff des Genozids in diesem Kontext schon lange wissenschaftlich benutzt worden ist, wird er seit dem Sommer 2016 auch im Deutschen Bundestag verwendet.
Zu den Kriegsereignissen in Afrika zählten nicht nur Schlachten oder Gefechte, Plünderungen und Requisitionen, sondern auch die Verkündung von Proklamationen, die Einrichtung von Gefangenenlagern oder der Ausbruch von Epidemien. Die unterschiedlichen Formen der Kriegführung und Gewaltanwendung in den beiden Kolonialkriegen lassen sich durch eine Rekonstruktion der Abläufe zwar beschreiben, aber nicht ursächlich erklären. Für das Ausmaß militärischer Gewalt waren nicht nur Rassismus, Nationalismus und Militärkultur entscheidend, sondern auch die jeweiligen Bedingungen vor Ort. In diesem Vortrag sollen die Gründe für die unterschiedliche Art der Gewaltanwendung in den beiden „großen“ Kolonialkriegen analysiert werden.
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