Webinar: "Mission und koloniale Gewalt im Ersten Weltkrieg"

Eine Veranstaltung in der Reihe "Mission-Colonialism Revisited" mit der Historikerin Iris Leung Chui-wa (Hongkong)

Die chinesische Historikerin Iris Leung Chui-wa (MA & PhD cand., Hongkong) gibt einen Einblick, wie die Basler Mission während des ersten Weltkriegs im kolonisierten Hong Kong agierte. Sie fragt nach den Verflechtungen mit der britischen Kolonialregierung und erläutert, wie die Ausweisung aus Hongkong verhindert werden konnte. Die Basler Mission entsandte ihre ersten Missionare 1847 nach Hongkong, fünf Jahre nach dessen Etablierung als britische Kolonie. Während des Ersten Weltkriegs sah sich die Basler Mission mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert und wurde aus Hongkong vertrieben, als sie offiziell als Feindin des britischen Empire eingestuft wurde. Ihre Missionare wurden interniert und ihr Vermögen von den Behörden beschlagnahmt. Iris Leung Chui-wa wird die Gründe für die aggressive Politik der Kolonialregierung erläutern und aufzeigen, wie die Abwesenheit der Basler Mission aus Hongkong dazu beitrug, die Unabhängigkeit der chinesischen Kirchen zu beschleunigen.

Nach einer Karriere an der Hongkonger Börse beschloss Iris Leung Chui-wa im Jahr 2010, einen neuen Weg einzuschlagen und an die Universität zurückzukehren. Nachdem sie bereits einen MA in Betriebswirtschaft erlangt hatte, absolvierte sie einen MA in Christian Studies an der China Graduate School of Theology in Hongkong und einen zweiten MA in Geschichte an der SOAS University in London. Im Jahr 2017 begann sie ein gemeinsames Promotionsprogramm der Universität Hongkong und des King’s College London und reichte kürzlich ihre Dissertation über die deutschen Missionen in Hongkong während des Ersten Weltkriegs ein.

Moderation und Konzept: Claudia Buess, Leiterin Bildungsveranstaltungen, Mission 21
Referat und Diskussion auf Englisch, Übersetzung auf Deutsch

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