Veranstaltungen

13 Nov 2024 - 15 Nov 2024

Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Eberhard-Lämmert-Saal, Eingang Meierottostr. 8, 10719 Berlin und online via Zoom

Veranstalter:
Sandra Folie und Gianna Zocco

Öffentliche Veranstaltung

Workshop: "Dualla Misipo: 'Der Junge aus Duala' – Literaturwissenschaftliche Perspektiven auf ein frühes Werk der Schwarzen deutschen Literatur"

Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung

Dualla Misipos "Der Junge aus Duala. Ein Regierungsschüler erzählt..." wird als der "erste Roman eines Schwarzen Deutschen" und als einer der frühesten postkolonialen literarischen Texte in deutscher Sprache bezeichnet. Obwohl der zwischen den 1920er und 1960er Jahren verfasste Roman vereinzelt für seine Analyse des europäischen Rassismus und der Psyche des kolonisierten Subjekts gelobt und hinsichtlich seiner raffinierten ästhetischen Strategien beachtet wurde, fristet das Buch des kamerunisch-deutsch-französischen Autors ein Schattendasein innerhalb der deutschsprachigen Literatur und Literaturwissenschaft. Eine intensivere Beschäftigung mit dem Text ist daher längst überfällig – gerade auch, wenn es darum geht, der Forderung nach Sichtbarmachung der vielfältigen und polyphonen langjährigen Schwarzen Literaturtradition in Deutschland von literaturwissenschaftlicher Seite nachzukommen.

Der Workshop soll einen Raum schaffen, um Misipos "Der Junge aus Duala" gemeinsam zu kontextualisieren und literaturwissenschaftlich zu diskutieren. Neben Themen wie der deutschen Kolonialherrschaft in Kamerun, (Post-)Kolonialismus und Migration sowie Vorurteilen und Rassismen im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik, sind es vor allem die literarischen Strategien des Autors, die einer eingehenderen Untersuchung harren: sein Spiel mit unterschiedlichen Genres und stilistischen Registern; der komplexe, modernistisch anmutende Umgang mit Zeit und die differenzierte Darstellung von Subjektivität; die intertextuellen Bezüge sowohl zu kamerunischen und afrodiasporischen als auch zu europäischen Literaturtraditionen; sowie die provokante Umkehrung von kolonialen Dichotomien wie Zentrum/Peripherie oder Natur/Kultur.

Der Eintritt ist frei. Anmeldungen für die Teilnahme via Zoom bitte an anmeldung@zfl-berlin.org.


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