Veranstaltungen
E-Werk Freiburg | Eschholzstrasse 77, D-79106 Freiburg
Doppelausstellung: Schwarze Frauen, Kunst und Widerstand | Changes in Direction
In beiden Ausstellungen befassen sich die Künstlerinnen aus unterschiedlichen Perspektiven mit deutscher Kolonialgeschichte und ihrer Aktualität in der Gegenwart.
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
In ihrem Film Millis Erwachen, 2018, porträtiert Natasha A. Kelly acht Schwarze deutsche Frauen unterschiedlicher Generationen und zeichnet die Entstehung der Schwarzen Frauenbewegung seit den 1960er-Jahren nach. Die Frauen geben Auskunft über ihre Herkunft, ihr Leben und ihre Erfahrungen mit dem alltäglichen Rassismus in Deutschland. Sie haben sich aus der Objektposition, die ihnen die weiße deutsche Mehrheitsgesellschaft zuweist, befreit. Kelly zeigt Schwarze Frauen, die selber sprechen und ein selbstbestimmtes Leben führen. Sie sind allesamt künstlerisch tätig und engagieren sich mit kulturellen Projekten für die Gleichstellung von Schwarzen Frauen. In Anlehnung an die afrokulturelle und feministische Tradition des Quiltens ergeben die acht Stimmen zusammen ein großes Ganzes.
Neben Kellys Film sind Arbeiten von Naomi Beukes-Meyer zu sehen. Sie ist eine der von Natasha A. Kelly porträtierten Schwarzen Frauen in Millis Erwachen. Sie wuchs in Namibia auf, studierte Schauspiel und kam 1995, mit 29 Jahren, nach Deutschland. Sie arbeitet als Schauspielerin und Drehbuchautorin und unterrichtet Theater in Berlin.
Laura Horelli präsentiert unter dem Titel Changes in Direction zwei Themenkomplexe und zeigt, wie Kolonialgeschichte im Kalten Krieg nachwirkte und uns bis heute beschäftigt.
In den Arbeiten der Werkgruppe Namibia Today zeichnet die Künstlerin die Beziehung der DDR zu Namibia, der ehemaligen deutschen Kolonie, nach. Im Medium der dokumentarischen Filminstallation wird die Geschichte von «Namibia Today», der Zeitschrift der namibischen Befreiungsbewegung, untersucht,
die in der DDR gedruckt wurde.
Uutisten aika (Newstime) ist ein neuer Film mit Found-Footage, der sich mit kulturellen Unterschieden, Aussenseitertum, dem namibischen Unabhängigkeitskampf und den langfristigen Beziehungen Finnlands zum südafrikanischen Land befasst. Auf der Bildebene sehen wir Archivmaterial
des finnischen Rundfunks YLE. Auf der Tonspur lernen wir Ellen Ndeshi Namhila, eine wohlbekannte Schriftstellerin und Historikerin aus Namibia, kennen, die aus ihrer Autobiografie The Price of Freedom vorliest. Namhila kam in den 1980er-Jahren durch ein Studienprogramm nach Tampere, Finnland, wo sie Bibliothekswissenschaft studierte. Durch die historischen Filme erfahren wir parallel zu Namhilas persönlicher Erzählung von der offiziellen Geschichte.
Veranstaltung übernehmen als
iCal