Afrika Bulletin 168: "Rohstoffreichtum – Segen oder Fluch?"

Bereits zum dritten Mal in den letzten Jahren befasst sich das Afrika-Bulletin mit der kontroversen Rolle des Bergbaus (Nr. 155 Bergbau und Demokratie vom September 2014 und Nr. 149 Bergbau: Soziale Verantwortung und Konflikte vom Februar 2013). Immer geht es dabei um die folgenden Fragen: Was bringt der forcierte Ressourcenabbau für die Entwicklung der betroffenen Länder? Was hat die Bevölkerung davon? Was sind die langfristigen Folgen für die Umwelt und den Lebensraum der Menschen? Zur Diskussion in diesem Heft stehen der Verhandlungsspielraum der Regierungen, die die Machtverhältnisse zwischen Bergbaukonzernen und Regierungen, aber auch Verteilungsfragen innerhalb der betroffenen Länder.

Editorial
Barbara Müller

Der Fluch der Ressourcen
Kritische Annäherung an einen Begriff

Der Begriff «Ressourcenfluch» führt vor Augen, was wir bei Entwicklungsprozessen noch nicht verstehen, und veranlasst zur Frage nach den Bedingungen, unter denen unser Wissen über Entwicklungsfragen stimmt. Elísio Macamo hinterfragt
das normative Vokabular der Entwicklungspolitik.

Strompreiserhöhung in Zambia
Glencore will nicht zahlen
Zambias Deviseneinkommen hängt zu 80 Prozent vom Rohstoffexport ab, das heisst primär vom Kupfer. Dieses wird gemäss Exportstatistik zu 60 Prozent in die Schweiz an Handelsunternehmen wie die in Genf ansässige Trafigura verkauft. Mit Glencore ist ein Schweizer Unternehmen auch direkt in die Kupfergewinnung involviert. Bei der vom internationalen Währungsfonds verlangten Privatisierung der Kupferminen vor gut 20 Jahren haben die Minenkonzerne langfristige Verträge mit Zambias Regierung ausgehandelt, nicht unbedingt zum Vorteil des Landes. Wie sieht das Kräfteverhältnis zwischen Regierung und Unternehmen heute aus ? Was bedeutet es für die sambische Bevölkerung ? Diesen Fragen gingen Barbara Müller und Anna-Sophie Hobi in Zambia nach.

Selbstbestimmte Entwicklung statt Ressourcen-Fluch
Vorbild Eritrea?
Eritrea ist allemal für einen Aufreger gut: Am 30. August 2017 brachte die Rundschau einen Beitrag unter dem Titel «Schweizer Geschäfte . . .» einen etwas unvollständigen Bericht über den Kauf von Rohgold im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar durch die Gold-Raffinerie METALOR in Neuenburg – Rohgold, das in Eritrea geschürft und über drei Jahre von der kanadischen Firma Nevsun Resources Ltd in die Schweiz exportiert wurde. Schweizer Politiker waren eingeladen, sich über diese Handelsvorgänge «mit einem geächteten Regime» zu entsetzen. Susy Greuter hat etwas tiefer geschürft.

Rohstoffsegen für alle?
Mozambique und die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens

Länder mit grossem Rohstoffreichtum leiden oftmals an einer ungleichen Verteilung des Wohlstands. Eine kleine Elite wird immer reicher und Investitionen erfolgen selten in systematischer und effizienter Weise. Die Bevölkerungsmehrheit begegnet dem Boom zu recht mit Skepsis. Kann das Modell eines bedingungslosen Grundeinkommens gerade in diesen Ländern eine Lösung sein? Dieser Frage geht Boniface Mabanza von der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) nach.

Afrika in Kürze
Eine Übersicht über aktuelle Themen

Susy Greuter

Sechs Monate im Daily Bread Home
Ein Erfahrungsbericht

Das 1992 gegründete Daily Bread Home ist ein Heim für jugendliche Missbrauchsopfer in der Nähe von East London, Südafrika. Bis zu 70 Kinder und Jugendliche, im Alter von 6 bis 18 Jahren werden über Jahre in diesem Heim betreut. Aufgeteilt in drei Wohnhäuser leben sie auf dem Gelände einer ehemaligen Farm mit einer eigenen staatlichen Schule. Viele von ihnen können nicht nach Hause zurückkehren, da sich der Missbrauch in der eigenen Familie ereignet hat. Ohne (Berufs-)Ausbildung ist es völlig ungewiss, wie diese jungen Menschen in Zukunft ihren Lebensunterhalt bestreiten werden. Während sechs Monaten lebte Beatrice Felber im Heim und unterrichtete im Nähen.

Literatur und Musik. Besprechungen von Neuerscheinungen
Mit Beiträgen von Barbara Müller Elisa Fuchs, Susy Greuter, und Pius Frey

CETIM – Centre Europe Tiers Monde, Genf
Dokumentationszentrum, Verlag und Netzwerk

 

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