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Afrika-Bulletin Nr. 194: "Mode – Kreativität mit Zukunft"
In der post-agrarischen Bevölkerung des subsaharischen Afrikas hat die Mode in den letzten Jahren eine Wende vollzogen von der Nachahmung europäischer Förmlichkeiten hin zu einem internationalen Hype von Extravaganz und nachhaltigem Einsatz alter Fertigkeiten. Das aktuelle Afrika-Bulletin berichtet von kongolesischen sapeurs und sapeuses, Nachhaltigkeit in der Modeindustrie Westafrikas und dem Nebeneinander von Buibui und Tank Top in Sansibar.
Editorial
Susy Greuter
Afrikas Modeindustrie als Hoffnungsträger
Eine Branche an der Schwelle zur weltweiten Relevanz
Die Mode ist zu einem wichtigen ökonomischen Faktor geworden. Der ghanaische Modeforscher Ken Kweku Nimo beschreibt eine schnell aufstrebende Branche, die sich gerade auch gegenüber der allgegenwärtigen Fast Fashion zu profilieren vermag.
Mvuatu-Mboka Na Biso – et la Suisse
Kongolesische Diaspora im Gespräch über Mode und Identi Laura Falletta konnte 2019 für die Ausstellung «Fiktion Kongo» im Museum Rietberg Zürich ein Projekt realisieren zu Mode und Identitäten der in der Schweiz lebenden Vertreter:innen eines einzigartigen kulturellen Ausdrucks, der sich in Kinshasa und Brazzaville entwickelt hat. Ihre Zusammenarbeit mit Fiona Bobo gibt uns eine Vorstellung, wie diese Bewegung sich auch in der Diaspora manifestiert.
Township-Modegeschichten in Südafrika
Der Nachvollzug kulturellen Ausdrucks als Akt des Widerstands
Wie können Leerstellen in der Überlieferung gefüllt werden und ihren Platz in der Geschichte erhalten? Dieser Frage widmete sich ein Workshop, der im Januar 2024 in Südafrika stattfand. Sein Ziel: der Auslöschung des Gedächtnisses Schwarzer Township-Kultur während der Apartheid mit dem Rückgriff auf Objekte, Erinnerungen und Kreativität entgegen zu wirken. Das spannende Unterfangen dokumentiert die Mitorganisatorin des Events, die Modeforscherin Erica de Greef.
Identität und Kleidung in Sansibar
Wenn ein Hijab oder eine Burka von einer kosmopolitischen Haltung zeugen
Besucher von Stone Town in Sansibar wähnen sich zuweilen an einer internationalen Modeschau. Das Modebewusstsein tritt ihnen in einem verwirrenden Nebeneinander von Buibui, Jeans, Kanzu, Röcken, Kleidern, Kufias, Burkas, Abayas, Aris, Kanikas, Kitenges vor Augen. Wie kann die Kufia, der traditionelle muslimische Hut mit kurzen Hosen und einem Adidas T-Shirt kombiniert werden? Wieso verhüllen manche Frauen ihre Körper unter einem Buibui, während andere offenherzig Jeans und Tank Top tragen? Dieser Frage geht die Ethnologin Ana-Maria Leonte nach.
Massgeschneidertes Prèt-à-porter
Westafrikas Antwort auf die Suche nach nachhaltiger Mode
Angesichts der problematischen ökologischen und ökonomischen Aspekte von Fast Fashion punktet die Modeindustrie Westafrikas mit ihrem Fokus auf Handarbeit und personalisiertem Prèt-à-porter Design. Wie die ghanaische Soziologin Adwoa Bobie schreibt, trägt auch der pflegsame Umgang mit Kleidern zur Nachhaltigkeit der lokalen Modeproduktion bei.
Afrika in Kürze
Kurzmeldungen zu den Themen Schuldenkrise, Ernährungssicherheit, Mobilität und Austausch, Energiesicherheit und Klimawandel
Zusammengestellt von Susy Greuter
Literatur und Musik
Besprechung von Neuerscheinungen
Mit Beiträgen von Pius Frey, Elisa Fuchs und Caro van Leeuwen
Eritreer:innen in der Schweiz
Kein Recht auf Randale!
Gerlafingen, Grellingen, Opfikon, Rüfenacht – immer wieder kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Eritreer:innen. Unweigerlich folgen dann die Schnellschüsse von Medien und Politik: Widerruf des Asyls der Freunde der Diktatur! Abschiebung nach Eritrea! Versammlungsverbot! All diesen Reaktionen ist gemeinsam, dass sie ohne nähere Kenntnis der Vorgänge und Hintergründe erfolgen und unsere Grundrechte wie Versammlungs- und Redefreiheit ausser Acht lassen. Von Hans-Ulrich Stauffer, der im April zu Studienzwecken für zwei Wochen in Eritrea weilte.
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2024 erscheint das Afrika-Bulletin im 49. Jahrgang. Gemäss Beschluss der Herausgeber:innen wird es der letzte Jahrgang sein. Per Ende Jahr wird das Erscheinen des Bulletins eingestellt.
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Das Afrika-Bulletin erscheint vierteljährlich. Ein Abonnement kostet CHF 40.-/EUR 40.-, ein Gönner-Abonnement CHF 50.-/EUR 50.-
Das Bulletin wird auf der Basis von viel Freiwilligenarbeit erstellt. Trotzdem sind wir zur Deckung der Unkosten auf Unterstützung angewiesen, sei es durch einmalige oder regelmässige Zuwendungen, Abonnentenwerbung (Probehefte stellen wir gerne zur Verfügung) oder Inserate.
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