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Afrika-Bulletin Nr. 184: Die politische Ökonomie des Sports
Das Thema Sport lädt ein, den Blick auf die Sportindustrie zu lenken. Und nicht nur das – der Sportbetrieb bietet sich auch als Sinnbild an, um Nord-Süd-Beziehungen zu diskutieren.
Editorial
Susy Greuter
Macht ein Dopingverbot das Spiel gerechter?
Zur politischen Ökonomie des Sports
Im Kampf um sauberen Sport wird das Konzept Fairness bemüht – Sportler:innen sollen sich auf der Basis ihrer eigenen Kräfte behaupten. Doch schafft dies allein schon die Grundlage für Fair Play? Nein, denn strukturelle Bedingungen verhindern weit über den Sport hinaus ein faires Kräftemessen.
Fussball als Metapher
Ein Sportverein mit Namen Europa
Die Struktur und politische Ökonomie des Fussballs weisen spannende Parallelen zum Weltsystem auf – eine Analyse dieser umsatzstarken Industrie kann uns helfen, allgemeine strukturelle Bedingungen zu verstehen.
Die integrative Kraft des Sports
Erfolgsgeschichte oder Teufelskreis?
Diversität im Sport wird oft als Beleg für erfolgreiche Integration und das Potenzial von Sport in diesem Bereich angeführt. Doch ist dies tatsächlich der Fall oder weist diese Diversität auf strukturelle Defizite hin? Es gilt, dieses Integrationspotential kritisch zu hinterfragen.
Mehr als nur Sport
Zuversicht und neue Perspektiven dank Fussball
Die Fussballschule «Academia do Desporto e Educacâo e Cultura» im kapverdischen Calheta do Sâo Miguel will viel mehr, als ihren Schüler:innen lehren, gut Fussball zu spielen. Durch die Fussballschule sollen wichtige Werte für das tägliche Leben und den Beruf wie Zuverlässigkeit, Fairplay, Toleranz und Gleichberechtigung vermittelt werden. Keine leichte Aufgabe in dieser peripheren Gegend.
Afrika in Kürze
Ein Überblick zu aktuellen Themen
Mit Beiträgen von Susy Greuter und Hans-Ulrich Stauffer
Einmal mehr – die Ärmsten machen die Reichen reicher
Der Fall Mozambique
Lange Zeit war der skandalöse Kredit, den die Credit Suisse Mozambique gewährte, für die hiesige Öffentlichkeit kein Thema. Das hat sich mit der Einigung vom 19. Oktober 2021 in den USA schlagartig geändert. Diese beinhaltet eine harsche Massregelung der Bank und 200 Millionen Schuldenerlass für Mozambique. Auch die Finma äusserte endlich ihre Missbilligung und auferlegte der Credit Suisse eine externe Aufsicht. Die KEESA (Kampagne für Entschuldung und Entschädigung im Südlichen Afrika) hat sich intensiv mit dem Fall beschäftigt, denn die Schulden bzw. Kredite lasten schwer auf dem Land an der Ostküste des afrikanischen Kontinentes.
Literatur und Musik
Buch- und CD-Besprechungen
Mit Beiträgen von Pius Frey, Elisa Fuchs, Barbara Müller und Hans-Ulrich Stauffer
Restitution von Kulturgut
In den letzten Jahren ist Bewegung in die Diskussion um die Restitution von Kulturgütern gekommen, die während der Kolonialzeit nach Europa geschafft wurden. Provenienzforschung ist zum Thema für Museen geworden und es gibt erste Beispiele von geglückten Rückgaben und einer fairen Zusammenarbeit mit afrikanischen Museen (siehe Afrika-Bulletin vom Feb./März 2021). Die Bemühungen afrikanischer Länder um die Rückgabe bedeutsamer Kulturgüter begannen schon in den 1960er Jahren und wurden lange erfolgreich abgewehrt. Elisa Fuchs hat das neue Buch von Bénédicte Savoy gelesen, das diesen erfolglosen Kampf zwischen 1965 und 1985 minutiös nachzeichnet. Und spannend zu lesen ist wie ein – trauriger – Krimi.