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CD: Femi Kuti & Made Kuti: Legacy+

Fela Anikulapo Kuti hinterliess nicht nur packende, pulsierende Musik mit radikalen Songs, sondern auch Nachkommen, welche sein Erbe weiterführen. Sein Sohn Femi Kuti und sein Enkel Made Kuti ziehen mit dem Afrobeat zu neuen Horizonten.

Mit neuen Ideen und mit viel Energie. Jeder auf seine Art. Nun veröffentlicht Femi Kuti mit seinem Sohn Made Kuti ein gemeinsames Werk. Das Besondere von Legacy+ ist, dass jeder eine Platte einspielte. Stop the Hate ist das Werk von Vater Femi. Klassischer Afrobeat mit jazzigen Einflüssen. Gekonnte Chorgesänge, repetitive Songstrukturen. Dazu dichte Bläsersätze. Inhaltlich wie immer engagiert politisch. In der Tradition Felas, aber mit klarem Bezug zu heute – gegen Korruption, die Tücken der Privatisierung wichtiger Wirtschaftsteile, den Raub von Land oder die Geisel des Rassismus. Auch auf For(e)ward, der Produktion von Sohn Made ist der Inhalt kompromisslos, aber kürzer und bündiger. Das Stück Free Your Mind zeigt gut, wohin die Reise geht. Der grosse Unterschied zu Femis Produktion ist der, dass Maude die Platte praktisch im Alleingang einspielte. Entstanden ist eine neue Form von Afrobeat. Verschiedene Musikstile fliessen ein. Kraftvoller Funk ist zu hören. Verwässert ist die Musik aber in keiner Art und Weise. Die Texte kommen als Gesang, wie auch im gesprochenen Wort daher. Ein grosses Album. Neben all den House- und Elektroproduktionen, die uns aus Südafrika erreichen gibt es auch jüngere Musikerinnen und Musiker, die sich auf den Soundtrack des Anti-Apartheid-Kampfes besinnen.

Die Besprechung verfasste Pius Frey im aktuellen Afrika-Bulletin.